Präsentation in einem Wettbewerb des LuiRats – Zehn Gruppen des Antonia-Werr-Zentrums haben am Buss- und Bettag vor der gesamten Hausgemeinschaft mit viel Einsatz und Kreativität ihre Projekte zum Thema Kinderrechte präsentiert. Der LuiRat hatte zu dem Wettbewerb aufgerufen.
Dem im April 2009 ins Leben gerufenen Gremium gehören elf Mädchen und sieben pädagogische Fachkräfte an – unter ihnen Schwester Agnella Kestler. Der LuiRat soll den Mädchen Mitbestimmung bei Entscheidungen über ihren Alltag ermöglichen.Der internationale Tag der Kinderrechte und die daraus entstehende Diskussion über ihre Missachtung – die viele der Mädchen hautnah in ihren eigenen Familien miterleben mussten – hatte im vergangenen Jahr die Anregung gegeben, den jetzt durchgeführten Wettkampf zu veranstalten.
Zur anschaulichen Umsetzung einzelner Kinderrechte waren alle Stilmittel erlaubt: Musik und Tanz, Film oder Theater, eine Präsentation oder eine Ausstellung. Seit Schuljahresbeginn hatten sich die Gruppen mit ihren Erziehern auf ihre je zehnminütigen Auftritte vorbereitet. Eine externe Jury aus Vertretern u.a. der Caritas und anderer Behörden kürte die Gewinner. Leicht hatte sie es nicht, alle Vorführungen kamen bei Jury und Publikum gleichermaßen gut an. Fast eine Stunde brauchte die Jury zur Beratung.
Den ersten Preis gewann schließlich die Antoniengruppe zum Thema „Schutz vor Gewalt und Missbrauch“. Für ihr beeindruckendes Schwarzlicht-Bühnenspiel bekamen die Mädchen nicht nur ein Preisgeld in Höhe von 250 Euro für einen Musicalbesuch in Stuttgart, sondern sie gewannen auch den mit 50 Euro dotierten Publikumspreis.
Den zweiten und dritten Preis mit einem Preisgeld von 150 beziehungsweise 100 Euro bekamen die Elisabethen- und Magdalenengruppe für ihre Umsetzung des Themas „Recht auf Privatsphäre“. Enttäuscht an dem Tag war wohl nur die Außenwohngruppe Würzburg. Ihr filmischer Beitrag, an dem sie einige Wochen gearbeitet hatten, wurde aus Versehen am Tag vor der Aufführung gelöscht.
Roland Giegerich vom Diözesan-Caritasverband, Geschäftsführer der diözesanen Arbeitsgemeinschaft katholischer Einrichtungen der Jugendhilfe, überreichte Gesamtleiterin Schwester Agnella Kestler einen Scheck über 1500 Euro für die Arbeit des LuiRats. Das Geld stammt aus Erlösen der Caritas Credit-Card der Ligabank. Die Kirchenbank stellt das Geld, in diesem Jahr waren es insgesamt über 43 000 Euro, für Kinder- und Jugendprojekte zur Verfügung. Ein Teil der Spende für das Antonia-Werr-Zentrum wird gleich weiter gereicht.
Der LuiRat hatte im Vorfeld entschieden, Generaloberin Schwester Veridiana Dürr, die im Dezember ein Kinderheim ihres Ordens in Südafrika besucht, hierfür 500 Euro mitzugeben. „Wir wollen das Geld mit diesen Kindern teilen“, sagten Jasmin und Johanna im Namen des LuiRats, als sie Schwester Veridiana den Scheck überreichten.