Geschäftsführerin Anja Sauerer legte Thesen und Anforderungen an eine traumasensible Spiritualität dar und forderte die Aufnahme spiritueller Traumapädagogik in den Standards des Fachverbandes Traumapädagogik.
Traumatisierte Kinder und Jugendliche stellen Sinnfragen. Herausfordernde Lebensumstände lassen den Sinn des Lebens hinterfragen Kinder und Jugendliche, die in ihrer Existenz bedroht waren, fragen zwangsläufig nach dem Sinn, sie beschäftigen sich mit Schuld und Scham, sie suchen nach Erklärungen.
Das Trauma ist ein tiefer Eingriff in das Empfinden, die Gefühle, die Selbstwahrnehmung, das Persönlichkeitskonzept, die Indentität, das, was sie über sich denken, über ihr Gestelltsein in der Welt, all das ist erschüttert, gestört und verrückt worden. Die bisherige Weltanschauung wird infrage gestellt. Das absichtslose Geliebt-Sein scheint ausgelöscht. Die Maßstäbe von Gut und Böse, von >schlimm< oder >nicht so schlimm< verschieben sich bis zu dem Punkt, an dem die Pole nicht mehr definierbar sind. Die Erschütterung lässt noch keine Nachvollziehbarkeit zu, nichts davon hat einen Platz gefunden, vielleicht nur einen, der genährt wird von Schuld und Scham.
Aus dieser Tatsache heraus soll der Vortrag Zutrauen darin eröffnen, dass gelebte Spiritualität ohne Konfessionszwang heilsam ist.
Artikel pro Juventute “Wohlergehen und das gute Leben für Kinder und Jugendliche”